Jette Berger und der mörderische Gourmet by Karin Welters
Autor:Karin Welters [Welters, Karin]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00
*1. Der Täter muss große, emotionale Probleme haben. (Wut, Hass, Ohnmacht?)
*2. Er muss kaltblütig sein (nur ein einzelner Messerstich)
*3. Hat der Täter ein persönliches Problem mit den Opfern oder sind sie eine grundsätzliche, unpersönliche Projektion (alle Köche?)
*4. Warum ein großes, besonders scharfes Messer?
*5. Inhalt des Briefes an Gino Carlotti
*6. Fußabdrücke auf Classens Grundstück
*7. Wo ist das Motorrad von Oskar Behrendt?
*
Jette legte den Stift beiseite, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie versuchte, ihren Kopf frei zu bekommen, das innere Geplapper zu beruhigen. Sie wollte an ihre tiefen Gefühle, ihre Intuition herankommen. Ihre Intuition war nun einmal ihr bester Helfer, wenn es um Ungereimtheiten, um Rätsel ging. Es dauerte eine ganze Weile, ehe sie spürte, wie sie entspannte. Ja, die Entspannung war die wichtigste Voraussetzung, wenn es um das tiefe, innere Wissen ging, das in jedem Menschen auf Entdeckung wartete.
Aber… es äußerte sich nun einmal zuerst über Gefühle, durch Bilder, durch spontane Eingebungen oder auch aufsteigende Fragen.
An diesem Tag schien es für Jette besonders schwierig zu sein, die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen. Ja, sie hatte gelernt, dass der Verstand äußerst hartnäckig sein konnte und sie ständig mit Themen beschäftigen wollte, die ihrem Ziel zuwider liefen. Am Ende aber – wie jedes Mal – kapitulierte der Verstand und das Gefühl tiefer Ruhe machte sie breit.
Nicht lange… und sie schnappte kurz aufblitzende innere Bilder auf. Ihre Intuition führte sie in eine Richtung, die auf den ersten Blick überhaupt nichts mit den Morden zu tun haben schien.
Jetzt war Akzeptanz vonnöten. Immer wieder wollte sich der Verstand einmischen und sich in den Vordergrund stellen. Doch Jette blieb dabei: Sie wollte ihr inneres Wissen anzapfen. Das, woran der kleine Verstand nicht heranreichte.
Und ihre Geduld wurde belohnt.
Sie kehrte in ihr Wachbewusstsein zurück und grinste.
Nun konnte sie ihre Liste erweitern:
*8. Köche – Außenbezirke – Ausflüge?
*9. Auch Frauen fahren Motorrad
*10. Alle drei Opfer waren Machos!
Mit sich zufrieden hatte sie sich schlafen gelegt und war am Morgen voller Tatendrang.
*
Ihr erster Weg führte sie ins ‚La Forchetta‘. Sie wollte mit Sebastiano reden, dem Inhaber. Dazu hatte sie sich auf das Denken der Italiener einzustellen. Italiener waren nun einmal sehr familienorientiert. Die Familie, das Zusammenleben, war nicht nur auf die Blutsverwandtschaft begrenzt, sondern ging weit darüber hinaus. Auch im ‚La Forchetta‘ gab es das Familiendenken – und vor allem Fühlen. Ja, da würde sie anknüpfen.
Sie traf den Besitzer um kurz vor 11 Uhr am Vormittag an.
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